Der Ustermer Judoka Nils Stump gewinnt überragend den Grand-Slam in Abu Dhabi (UAE). Damit gelingt ihm ein historischer Erfolg für das Schweizer Judo!
Nils Stump reitet wieder auf der Erfolgswelle. Nachdem der 25-Jährige nach den Olympischen Spielen aufgrund einer Schulter-OP pausieren musste, meldete er sich zwischenzeitlich mit starken Erfolgen auf Ebene der European Open zurück. Die Weltmeisterschaft verlief dann nicht wunschgemäss für den Schweizer. Doch nun gelang Nils ein geschichtsträchtiger Erfolg in Abu Dhabi. Zum ersten Mal konnte sich ein Schweizer bei einem IJF-Turnier unter dem Label «Grand Slam» an die Spitze setzen. Der Erfolg bestätigt einmal mehr, dass das Potenzial des Schweizer Ausnahme-Judoka noch nicht ausgeschöpft ist. Die Geschichte wird weitergeschrieben – und diese Goldmedaille ist ein sehr willkommenes Kapitel.
Wir beginnen mit dem ersten Kampf gegen Mark Hristov (BUL). Auf dem Blatt erschien es als keine leichte Aufgabe, der Bulgare holte sich in diesem Jahr EM-Bronze und rangiert auf der Weltnummer 19. Doch kaum eine halbe Minute verstrich, als Nils zum Sase-tsuri-komi-ashi ansetzte und sich dafür den vollen Punkt auf sein Konto schreiben liess.
Ein Konter, gefolgt von einer Festhaltetechnik brachte den Sieg gegen Junlong Gou (CHN) in Runde zwei. Nils war spürbar gut in Form, liess sich nicht aus der Ruhe bringen und nutzte die entscheidenden Momente zum Siegen. Mit ebender Strategie setzte sich der Mann vom JC Uster gegen Salvador Cases Roca (#18 / ESP) durch. Zwei Angriff mit Sasae-tsuri-komi-ashi brachten die Entscheidung.
Im Halbfinale wartete der Usbeke Akhadov Shakhram, der bis zum Zeitpunkt mit einer Serie von drei Ippon überzeugen konnte. Ein ausgeglichenes Duell endete erst nach 2m15 im Goldenscore. Nils nutzte den Moment, um den Usbeken zu überdrehen und am Boden zu fixieren. Spektakulärer Final-Sieg
Mit dem amtierenden Vize-Europameister, Giovanni Esposito (#11 / ITA), wartete ein würdiger Final-Gegner an einem Grand-Slam-Turnier. Doch alle Anzeichen standen auf Gold für den Schweizer – es lag irgendwie in der Luft. Und in der Luft lag schliesslich auch der Italiener! Nils zögerte nicht, als er noch einmal zum Sasa-tsuri-komi-ashi ansetzte. Mit so viel Kontakt, Überzeugung und Dynamik, dass die Technik schon beinahe Charakterzüge eines Ura-nage annahm. Wie man es am Ende auch benennen möchte – «What a technique that was!» betitelte es der IJF-Kommentator schlicht und überrascht – es war wohl einer der Momente, bei denen wir kaum mehr Freude an diesem grossartigen Sport haben könnten.
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